Bei der Arbeit
Nico Verkroost: „Das Melken ist kein Muss mehr“
Milchviehhalter Nico Verkroost verfügt über drei SAC Gemini-Roboter zum Melken seiner 130 Kühe. Er hat eine Doppel- und eine Einzelbox. „Kühe und Färsen, die meine Aufmerksamkeit brauchen, gehen in die Einzelbox. Das macht es so angenehm.“
„Sowohl ich als auch mein Vater haben mit einer SAC-Melkmaschine gemolken. „Wir haben bereits 49 Jahre Erfahrung mit SAC Milking“, erklärt Milchviehhlter Nico Verkroost aus Westbroek, nördlich von Utrecht, stolz. Als sie beschlossen, mit Robotern zu melken, wurde es natürlich ein SAC, nicht wahr? „Nein, nicht ganz“, lächelt der Milchviehhalter. „Natürlich haben wir uns auch mit anderen Robotermarken befasst. Aber am Ende haben wir uns wieder für SAC Milking entschieden, denn dieser war immer noch der beste, auch im Hinblick auf den Preis.“
Mit Weidegang: Drei Boxen
Bis Juli 2022 melkte Nico Verkroost seine 130 Milch- und Kalbkühe in einem 2 x 10-Melkstand mit Schnellaustrieb. Ein etwa 22 Jahre alter Melkstand musste ersetzt werden. „Wir mussten die Software und die Milchmessgeräte grundlegend updaten, und diese Investitionen haben zur Folge, dass wir noch einige Jahre in diesem Melkstand melken müssten. „Und dann kommen noch die Kosten für die Melker hinzu. Vor etwa 2,5 Jahren hatte ich entschieden, automatisch zu melken.
Bei der Entscheidungsfindung spielte auch eine Rolle, dass die Kühe weiden gelassen werden sollten. „Zwei Roboter reichten uns eigentlich nicht aus. Die anderen Firmen wollten uns noch zwei Systeme schmackhaft machen, aber SAC sagte uns sofort, dass wir uns lieber für drei entscheiden sollten. Man braucht einfach mehr Kapazität.“
Benutzerfreundlicher Roboter
Der Milchviehhalter aus der Provinz Utrecht war der erste, der mit dem Gemini powered by SAC arbeitete. „Das bedeutet auch Pionierarbeit, weil für die Mechaniker eine solche Anlage ebenfalls neu ist. Aber ehrlich gesagt, hatten wir eigentlich keine Probleme. Das Melken ist nach unserem Geschmack, der Roboter ist sehr benutzerfreundlich, und die Bedienung hatten wir in kürzester Zeit im Griff. Eigentlich sind es drei kleine Milchstände.“ Im Stall befindet sich eine Doppelbox, in der zwei Kühe gleichzeitig gemolken werden können und ein Roboterarm, der ganz fix die eine nach der anderen leitet. Der zweite Roboter steht auf der anderen Seite des Futtergangs, wo den Kühen eine Reihe Liegeboxen zur Verfügung steht. „Zu diesem Roboter gehen die Färsen und die frisch gemolkenen Kühe, das funktioniert sehr einfach“, sagt Nico Verkroost und weist darauf hin, dass hinter dem Roboter ein Separationsbereich vorhanden ist. „Dort kann eine Kuh von alleine zum Roboter gehen und wieder in die Separation zurückkehren.“ Um die benötigten Kühe zu separieren, schafft er, dank einer praktischen Schranke, einen Wartebereich. Die Trennkühe können über das einzigartige VIP-System melken, während sie sich im Separationsbereich befinden, damit sie nicht aus ihrem Rhythmus geraten. Alle Kühe, die Hilfe oder Betreuung brauchen, sind somit in kürzester Zeit zusammen. Es erspart mir viel Arbeit, dass ich das nicht mit drei, sondern an einer Box machen muss. In der Doppelbox gibt es Kühe, um die ich mich nicht kümmern muss.“ Verkroost nennt in diesem Zusammenhang einen weiteren wichtigen Vorteil des SAC Gemini. „Die Kühe können manuell untergehängt werden, was sehr benutzerfreundlich ist.“
Zunächst als Kraftfutterbox
Der Milchviehhalter ist mit der Anpassung der Kühe mehr als zufrieden. „Die Kuh gewöhnt sich sofort daran, als Landwirt braucht man etwas länger.“ Nach den Worten von Verkroost gingen die Kühe fast von allein hinein. „Wir haben die jungen Helfer wieder relativ schnell nach Hause geschickt, weil alles wie von selbst lief.“ Damit sich die Kühe rasch eingewöhnen konnten, hatten sie sich einen cleveren Trick ausgedacht. „Die SAC-Mitarbeiter sagten uns, wir sollten die Roboter zuerst für zwei Wochen als Kraftfutterboxen einsetzen.“ Das ging auch deshalb problemlos, weil der Roboter vorne und in der Mitte vom Stall platziert wurde, sodass das Melken wie gewohnt im alten Melkstand stattfand. Weil die Kühe bereits Kraftfutter erhielten, war das Gerät für sie ein bekanntes Terrain, und auch das Melken kennen sie, sodass die Kühe sehr schnell damit vertraut waren.
Anderer Arbeitsablauf
Verkroost selbst musste sich erst einmal zurechtfinden. „So lief das am Morgen des ersten Tages: Es muss nicht gemolken werden, aber was soll man stattdessen tun?“ Sein Arbeitsablauf – „man muss sich erst einmal zurechtfinden“ – besteht darin, die Kamera dreimal am Tag zu reinigen und den Roboter sauber zu halten. „Man muss sich einen anderen Rhythmus aneignen. Wenn ich beispielsweise eine Kuh behandeln muss, gebe ich die Behandlung als Erstes in die Software ein, und erst dann werde ich sie behandeln“, erläutert er. „Ich kann nicht behaupten, dass ich unendlich viel Zeit mit dem Robotermelken gespart habe. Es hängt von der Anzahl der Kühe ab, die geholt werden müssen, und von der Anzahl der neuen Färsen. Wenn keine Kuh Mastitis hat und nur wenige Kühe geholt werden müssen, dann ist es ein Leichtes.“ Wenn Nico Verkroost etwas länger überlegt, erklärt er, dass die erste Mahd in diesem Jahr glatter verlief. „Morgens konnte ich früher anfangen, und abends konnte ich länger arbeiten. Das Melken ist kein Muss mehr.“ Die Frau von Nico Verkroost ergänzt: „Mental war es jedoch eine Umstellung. Man muss einfach lernen, loszulassen und sich keine Sorgen zu machen, wenn eine Kuh 12 Stunden nicht da war.“ Dabei leistet die App auf dem Handy, die Nico regelmäßig nutzt, Unterstützung. „Auf diese Weise kann ich den Roboter 'aus der Ferne' verfolgen.“
Mit Aufmerksamkeitslisten arbeiten
Auch der Kontakt zu den Kühen hat sich nach den Worten von Verkroost verändert. „Einer Kuh, die man nicht sieht oder bemerkt, wird es gut gehen“, fasst er zusammen. „Man betrachtet die Kühe jetzt ganz anders.“ Eine Kuh, die besondere Aufmerksamkeit braucht, wird auf dem Computerbildschirm mit einem roten Balken angezeigt. „Dann war sie nicht beim Melken, dann stimmt meistens etwas nicht.“ Wenn Nico Verkroost morgens den Stall betritt, schaut er immer als Erstes auf die Liste im Computer, auf der so eine Problemkuh aufgeführt ist. „Dann schaue ich bei den Boxen mal nach, und dann stellt sich heraus, dass die Liste von selbst kürzer geworden ist.“ Er lobt auch die Benutzerfreundlichkeit des Gemini. „Ganz gleich, an welchem Roboter ich mich befinde: Ich kann alles auf dem Bildschirm überprüfen und eintragen, und zwar bei allen drei Robotern.“
Vor allem Färsen
Die Kühe leisten mit dem automatischen Melken mehr, bilanziert Nico etwa acht Monate nach der Umstellung. „Die Färsen geben deutlich mehr Milch, die älteren Kühe müssen erst alle wieder kalben.“ Die durchschnittliche Produktion liegt zwischen 27 und 30 Litern pro Tag, wobei die Inhaltsstoffe etwas abgenommen haben. „Wir haben 4,40 % Fett- und 3,65 % Eiweißgehalt. Die Kühe kommen dreimal am Tag zum Melken.“ Die Zellzahl schwankt um die 150, und sie sinkt weiter“, ergänzt Verkroost. „Nach einer solchen Umstellung steigt die Zellzahl für kurze Zeit an, aber dann fällt sie wieder.“ Die Keimzahl liegt bei 12, sehr ordentlich beim Robotermelken.
Wir haben investiert, um die Arbeit einfacher und angenehmer zu gestalten
Nachdem die Roboter in Betrieb genommen worden waren, begann die nächste Phase des Bauvorhabens, die einen neuen Stall für Jungvieh, trockenstehende Kühe und einen Abkalbestall vorsah. Nico Verkroost baute den alten Melkstand selbst ab, und an dieser Stelle wurden 25 zusätzliche Liegeboxen geschaffen. „Dann kann die Zahl der Kühe noch etwas steigen, aber es werden nicht viel mehr als 140 Kühe sein“, erklärt er. „Mit der Renovierung und den Robotern haben wir investiert, um die Arbeit einfacher und angenehmer zu gestalten. So werden wir über Jahre hinweg Freude an unserer Arbeit haben.“


